Mitarbeitende fördern und fordern – eine Geschichte

Das Fördern und Entwickeln von talentierten Leuten im Unternehmen ist zweifellos eine zentrale Aufgabe des Managements.
Doch das allein reicht nicht, man muss die Mitarbeitenden auch fordern.
Wird dieser Grundsatz nicht eingehalten, droht „quiet quitting“, also Dienst nach Vorschrift oder eine Kündigung.

Hier die Geschichte zum Thema

Es war einmal ein junger Mann namens Lukas, der in einer kleinen Stadt lebte.

Lukas war von Natur aus wissbegierig und besaß ein außergewöhnliches Talent für das Lösen komplexer Probleme. Schon in seiner Schulzeit beeindruckte er seine Lehrer mit seiner Fähigkeit, selbst die schwierigsten Aufgaben mit Leichtigkeit zu meistern. Nach dem Abschluss der Schule war für Lukas klar, dass er eine Karriere in einem technischen Beruf einschlagen wollte.

Als er eine Anstellung bei einem angesehenen Ingenieurbüro fand, war er begeistert. Das Unternehmen war bekannt dafür, seine Mitarbeitenden zu fördern und ihnen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten.
Lukas erhielt Zugang zu den besten Schulungen und Mentorings, die man sich vorstellen konnte. Er lernte neue Methoden, verbesserte seine Kenntnisse in Mathematik und Physik und entwickelte ein umfassendes Verständnis für die neuesten Technologien.

Seine Vorgesetzten lobten ihn oft für seine Fortschritte und sein Engagement. Lukas war stets unter den Besten, wenn es darum ging, neue Zertifikate zu erwerben oder in Schulungen hervorragende Ergebnisse zu erzielen.

Doch trotz all der Anerkennung und des Lobes begann Lukas nach einiger Zeit, sich seltsam unzufrieden zu fühlen.

In seinem täglichen Arbeitsleben fiel Lukas auf, dass er nie wirklich die Chance bekam, sein erworbenes Wissen und seine Fähigkeiten in die Praxis umzusetzen. Obwohl er stets gefördert und weiterentwickelt wurde, waren die Aufgaben, die ihm zugewiesen wurden, überraschend einfach und banal. Er musste oft einfache Berichte schreiben, Daten eingeben oder sich um administrative Aufgaben kümmern, die wenig mit seinen tatsächlichen Fähigkeiten zu tun hatten.

Jedes Mal, wenn ein neues, anspruchsvolles Projekt ins Büro kam, hoffte Lukas, dass er die Gelegenheit bekommen würde, daran zu arbeiten. Doch seine Vorgesetzten entschieden immer wieder, dass die komplexen Aufgaben den erfahreneren Kollegen überlassen werden sollten. „Du hast noch Zeit, Lukas“, sagten sie oft. „Konzentriere dich weiterhin auf deine Entwicklung, irgendwann wirst du bereit sein.“

Die Jahre vergingen, und Lukas sah, wie neue Mitarbeitende kamen und gingen, wie sie gefordert wurden, während er selbst in einer endlosen Schleife von Weiterbildung und theoretischem Lernen festzustecken schien. Seine Frustration wuchs mit jedem Tag, denn obwohl er immer wieder gefördert wurde, fühlte er sich wie ein Vogel, der in einem goldenen Käfig gefangen war – voller Potenzial, aber ohne die Freiheit, sein Talent zu entfalten.

Eines Tages entschloss sich Lukas, ein Gespräch mit seinem Vorgesetzten zu führen. Er erklärte, wie sehr er sich danach sehnte, sein Können unter Beweis zu stellen, und dass er bereit sei, größere Verantwortung zu übernehmen. Doch sein Vorgesetzter lächelte nur sanft und sagte: „Lukas, wir wissen, dass du talentiert bist, aber du bist noch jung. Lass uns weiter an deiner Entwicklung arbeiten, und irgendwann wirst du deine Chance bekommen.“

Doch dieses „irgendwann“ schien niemals zu kommen. Lukas spürte, wie seine Leidenschaft für die Arbeit allmählich erlosch. Er, der einst voller Enthusiasmus und Tatendrang war, begann, seine Tage abzusitzen, seine Aufgaben routiniert zu erledigen und sich in eine gleichgültige Haltung zu flüchten.
Die zahlreichen Schulungen und Seminare, die ihm einst so viel Freude bereitet hatten, wurden zu einer lästigen Pflicht, da er wusste, dass sie in der Praxis keinen Unterschied machen würden.

Schließlich traf Lukas eine Entscheidung. Er kündigte seine Stelle und machte sich auf den Weg, ein neues Kapitel in seinem Leben zu beginnen. Er wusste, dass er sein Talent nie wirklich unter Beweis hatte stellen dürfen, und er war entschlossen, einen Ort zu finden, an dem er gefordert wurde – einen Ort, an dem er nicht nur lernen, sondern auch zeigen konnte, was in ihm steckte.

Und so verließ Lukas das Unternehmen, das ihn so sehr gefördert, aber nie gefordert hatte, und machte sich auf die Suche nach einem Ort, an dem er endlich seine Flügel ausbreiten und fliegen konnte.

Weitere Informationen zum Thema „Fördern und Fordern“ erhalten Sie in unseren BusinessClass Trainings und Lehrgängen wie beispielsweise der Leadership Academy ®.

Literaturempfehlung

Ready for Take Off?

Die BusinessClass Trainings bieten spezialisierte Zertifikatslehrgänge, die darauf abzielen, Führungskräften das notwendige Rüstzeug für ihre verantwortungsvolle Rolle zu vermitteln.

Bei Interesse finden Sie hier unsere Online-Zertifikats-Lehrgänge und Seminare:

https://businessclasstrainings.com/leadership-academy/
https://businessclasstrainings.com/business-management-masterclass/
Strategie-Wissen für Führungskräfte
Finanz-Wissen für Führungskräfte
Kosten- und Leistungsrechnung für Entscheider und Team-Leader

Wir durften bereits 40.000 Teilnehmende im gesamten deutschsprachigen Raum bei deren Karrieren unterstützen und sind stolz darauf.
Am einfachsten erreichen Sie uns für Fragen unter help@businessclass.training

Unsere Expertise bringt Transformation, die Wirkung zeigt!
Paul Slamanig

Inhalte teilen:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn
Paul Slamanig

Paul Slamanig

Mag. Paul Slamanig ist Wirtschaftstrainer und Unternehmensberater mit über 30 Jahren Erfahrung.

Fakten, Tipps und Arbeitshilfen für Führungskräfte

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Haben Sie Fragen zu unserem Bildungsangebot?

Kategorien

Weitere interessante Beiträge

Schutzschild gegen Intrigen

Eine wirksame Führungskraft geht mit Intrigen auf eine Weise um, die sowohl das Arbeitsklima verbessert als auch die Produktivität und das Vertrauen im Team stärkt.

Moral und Narzissmus

Die Psychologie ist relevant für die Arbeit mit Führungskräften und dem Führungsnachwuchs, denn sie beobachtet, was Menschen tun, und versucht zu erklären, warum sie es

Zeitgemäßer Einsatz der Balanced Scorecard

Die Balanced Scorecard wurde vor rund 30 Jahren entwickelt und viele, speziell große Unternehmen glaubten, es wäre ein Allheilmittel, um Strategien in Unternehmen sinnvoll umzusetzen.